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09.06.2012, 09:00 Uhr | Kreiszeitung
Neue Krippenplätze im Gebäudebestand?
Wöbse (CDU): Samtgemeinde kann in Ruhe Optionen prüfen
Harpstedt - Von Jürgen BohlkenMit je 15 Krippenplätzen im DRK-Kindergarten und in der Kita „Zwerg Nase“ in Harpstedt sowie weiteren zehn auf dem Gelände des „Zentrums PrinzHöfte“ in Schulenberg kann die Samtgemeinde den ab 2013 geltenden Rechtsanspruch noch nicht ganz erfüllen. Zehn Plätze fehlen rechnerisch. Entscheidender ist für CDU-Ratsherr Herwig Wöbse aber die tatsächliche Nachfrage. Und um den Bedarf zu decken, reichen die vorhandenen Kapazitäten nach seiner Einschätzung aus. Zumindest momentan.

„Wenn man einen Blick auf die Anmeldezahlen wirft, ist da noch Luft nach oben“, sagt Wöbse. Das könne in zwei oder drei Jahren allerdings schon wieder anders aussehen, räumt er gern ein. Da aber momentan kein akuter Handlungsbedarf bestehe, könne die Samtgemeinde in Ruhe sondieren, wo sich weitere Krippenplätze schaffen ließen und ob dies nicht auch im vorhandenen Gebäudebestand möglich wäre. Genau diesen Prüfauftrag hat die Verwaltung kürzlich vom nichtöffentlichen Samtgemeindeausschuss (SGA) bekommen. Damit scheint sich allerdings erst einmal der zuvor vom Sozialausschuss avisierte Anbau an die Kita „Zwerg Nase“ überlebt zu haben. Das bedeutet, auf Zuschüsse zu verzichten. Andererseits macht der Anbau keinen Sinn, wenn zu befürchten steht, dass er nicht zumindest einigermaßen ausgelastet wäre. „Wer baut, muss auch in Betrieb nehmen“, gibt Herwig Wöbse zu bedenken. Die Betriebskosten seien aber beileibe nicht unerheblich; sie könnten in recht kurzer Zeit die Zuschusssumme übersteigen.

Die Prüfung im „vorhandenen Gebäudebestand“ beinhaltet verschiedene Optionen. Die Begegnungsstätte am Tielingskamp kommt

Begegnungsstätte

ist keine Option

indes sicher nicht in Betracht. Zwei neue Wohnungen im Obergeschoss des „Alten Forsthauses“ sollen vermietet werden. Das ließe sich mit einer Krippe im Erdgeschoss unmöglich vereinbaren. Gruppen, die nach der Sanierung zurück in die Begegnungsstätte möchten, würden obendrein Sturm laufen. Das Landesjugendamt hatte vor Jahren die Einrichtung einer Krippengruppe in dem denkmalgeschützten Haus kritisch gesehen. Vor allem aber darf die Samtgemeinde gar nicht über das Gebäude verfügen; sie ist inzwischen nicht einmal mehr Mieterin. Die Immobilie gehört dem Flecken.

Die Delmeschule wäre hingegen eine denkbare Variante. Zwar hatte das Landesjugendamt einem Nebeneinander von Krippe und Schule schon einmal eine Absage erteilt; geprüft werden will aber eine andere Option: Schüfe die Samtgemeinde für eine der bestehenden Harpstedter Kindergartengruppen in der Delmeschule ein neues Domizil, könnte sie in der Kita „Zwerg Nase“ oder im DRK-Kindergarten zusätzliche Krippenplätze einrichten.

Eine dezentrale Lösung läge ebenfalls im Bereich des Möglichen: Nicht alle Kindergärten in den Außengemeinden sind inzwischen so gut ausgelastet, wie es zu wünschen wäre. Also einen davon „einsparen“ und das Gebäude als Krippe umnutzen? Das hätte sicherlich Widerstände in der betroffenen Gemeinde zur Folge. Und in der Elternschaft. Kindergartenkinder müssten dann in eine Nachbargemeinde ausweichen. Die Eltern hätten weitere Fahrwege in Kauf zu nehmen.

„Das alles sind im Moment aber noch reine Planspiele“, betont Herwig Wöbse. Und er schließt nicht aus, dass es letzten Endes vielleicht doch zu dem Anbau an die Kita „Zwerg Nase“ oder an einen dezentralen Kindergarten kommt. „Wenn sich nirgends im Gebäudebestand eine Möglichkeit ergibt, die Nachfrage nach weiteren Krippenplätzen aber da ist, müsste man darüber neu nachdenken.“